Josepha

oder
was hat Mozart mit dem Namen Aurnhammer zu tun ?

Josepha Barbara Aurnhammer, geboren am 25.09.1758 in Wien, gestorben am 30. Januar 1820, war das 11 von 15 Kindern des Wirtschaftsrats Johann Michael Aurnhammer.  Die Mutter entstammte der Musikerfamilie Timmer. Josepha war Klavierschülerin von G. Fr. Richter und L. Kozeloch, ehe sie 1781 Schülerin von W. A. Mozart wurde. Eine heftige, unerwidert gebliebene Leidenschaft des häßlichen Mädchens für ihren Lehrer scheint bald wieder abgeklungen zu sein. Doch blieb ein enger persönlicher Kontakt besonders in den Jahren 1781 und 1782 bestehen.

Mozart musizierte gemeinsam mit ihr am 23. November 1781, Anfang Januar 1782, 26. Mai 1782, 23. November 1782, vielleicht 31. Oktober 1784 und 24. Februar 1785.
Er widmete ihr 6 Klaviersonaten und sie überwachte den Druck von seinen Werken.

Sie hatte zunächst die Absicht, "nach 2 oder 3 Jahren rechtschaffen zu studiren, und dann nach Paris zu gehen und Metier davon zu machen". Der Tod ihres Vaters am 22. März 1782 scheint sie jedoch in bedrängte Lage gebracht zu haben. Ein Angebot, in die Dienste des Grafen L. J. Kuenburg in Salzburg zu treten, wurde nicht verwirklicht. Im Herbst 1782 erhielt Josepha durch Vermittlung Mozarts freie Kost und Wohnung bei der Baronin M. E. Waldstätten. 1786 heiratete sie den Magistratsrat Johann Bessenig (um 1752 - 1837), wirkte jedoch weiterhin unter ihrem Mädchennamen als Pianistin und Klavierlehrerin. Um die Jahrhundertwende gab sie fast jährlich ein eigenes Konzert im Burgtheater. Ihre Tochter Marianna, verehelichte Czegka, betätigte sich als Sängerin (1809 - 1814 am Kärntnertortheater), Gesangslehrerin und Komponistin unter dem Namen Auenheim.

Das früheste Urteil über das Klavierspiel Josepha Aurnhammers stammt aus der Feder Mozarts. Er schrieb 1781 an seinen Vater: "Das freulle ist ein scheusal ! - spiellt aber zum entzücken  nur geht ihr der Wahre, feine singende Geschmack im Cantabile ab  sie verzupft alles". Nach der Jahrhundertwende fand Josepha immer weniger Anklang.  Ihre Laufbahn endete 1813, nach den Rezensionen zu schließen, mit dem Mißerfolg eines gemeinsam mit ihrer Tochter gegebenen Konzertes, in welchem sie u. a. Beethovens Konzert c spielte.